Nachdem meine 3-m-Sternwartenkuppel aus Ihrer Produktion nunmehr 20 Jahre alt ist und vor kurzem einen Umzug hinter sich gebracht hat, dachte ich, dass Sie sich über ein Kundenurteil freuen würden. Es mag vielleicht sehr verspätet kommen, ist aber dafür umso objektiver.
Als ich im Jahr 1992 eine Beobachtungskuppel bei Ihnen bestellt habe, konnte ich noch nicht ahnen, welch gute und lebenslange Investition dies ist.
Jeder Amateurastronom, der sich ernsthaft mit der Astronomie auseinandersetzt und bereit ist für ein hochwertiges Teleskop und eine gute Montierung Geld auszugeben, steht vor der Frage: „Wie kann ich mein Instrumentarium sicher und geschützt unterbringen?“ Ich habe allerlei
Möglichkeiten in Betracht gezogen und gerade für mich als gelernten Tischler wäre es kein Problem gewesen, eine der so beliebten Holzhütten mit abfahrbarem Dach zu bauen oder umzubauen. Aber was ich wollte, war eine Sternwarte und keine Holzhütte. Ich musste mich also entscheiden, ob ich mehr Geld in mein Traumteleskop stecke oder mein Hobby von Anfang an mit einem richtigen Schutzbau gründe.
Ich habe in der Vergangenheit schon mehrfach die Gelegenheit gehabt, an Teleskopen zu beobachten, die in einer Holzhütte aufgestellt waren und es hat auch Spaß gemacht: im Sommer bei Windstille!!! Im Winter bei minus 10 Grad, wenn das teure Teleskop samt Zubehör mit einem Eispanzer überzogen war oder in windigen Herbstnächten, wenn das ganze Instrumentarium durch den Hebelarm des Teleskops in Schwingung versetzt wurde, war es dann nicht mehr so spaßig.
Ich habe mich also für eine Beobachtungskuppel entschieden und für ein preiswerteres Teleskop - und diese Vorgehensweise habe ich nie bereut. So oft ich auch unter widrigen Wetterbedingungen beobachtet habe, hätte ich es in einer Holzhütte nie getan. Und kleinere Teleskope zeigen wind- und lichtgeschützt in einer Kuppel aufgestellt mehr, als schwingend oder dem Streulicht ausgesetzt unter freiem Himmel.
Der Zusammenbau der Kuppel war völlig problemlos und in einem Nachmittag mit zwei Personen erledigt. Ein Autokran hat sie dann auf den gemauerten Unterbau gehoben und da hat sie die letzten zwanzig Jahre ihren Dienst getan. Die Außenhaut der Kuppel wurde alle 2-3 Jahre mit
einer Autowaschbürste und Seife gereinigt und alles einer kurzen Inspektion unterzogen (Ölen der Kette für den Beobachtungsspalt und Fettung der Gummidichtung) und sieht bis heute gut aus, sodass die Kuppel problemlos weitere zwanzig Jahre ihren Dienst tun kann.
Der Bau und der Kauf einer guten Beobachtungskuppel ist eine teure Sache, wobei es auch Billigkuppeln gibt, von denen ich die Finger lassen würde, denn bei genauerem Nachrechnen relativiert sich die Sache. Eine Kuppel, die vielleicht € 28.000,- kostet und ohne weiteres 40 Jahre
hält, kostet einen monatlich keine € 60,-, sodass ich mittlerweile auch mein Traumteleskop habe.
Jeder ernsthafte Amateurastronom, der vor der Entscheidung steht: „Holzhütte oder Sternwarte?“, sollte sich fragen, wie oft und wie lange möchte ich beobachten und in wie weit bin ich bereit mich, und meine Instrumente den Unbilden des Wetters auszusetzen. Hierzulande sind die sternklaren Nächte viel zu rar, um sie nicht zu nutzen – und mit einer Beobachtungskuppel wird man jede klare Stunde wahrnehmen können.